"Warum tust du es nicht einfach?" ist die Frage, die mir immer wieder den Schlaf raubt, vor allem, wenn eine nahestehende Person mir diese Frage gestellt hat. "Warum ich es nicht tue? Na, weil ich nicht weiß, ob es gut genug ist." Die Blicke, die mir daraufhin zugeworfen werden, sind mehr als eindeutig zu verstehen: Du bist doch bescheuert!
Wer sich Tag ein Tag aus Gedanken darüber macht, ob die Dinge, die man tut, gut genug sind, der... ja, der hat sie nicht mehr alle. Es ist egal, ob es um's Essen geht oder darum, wie man sich anzieht; wie man seine Arbeit macht oder darum, wie viel mehr man beim Sport sich mit Situps quält: nie ist es gut genug.
Die Augen wandern hin und her, immer auf der Suche nach den Blicken der Anderen, nach diesem Blick, der einem sagt:"Du hast es nicht drauf. Du kannst tun und machen, was du willst, aber es wird niemals ausreichend sein, um die Anerkennung zu bekommen, die du so verzweifelt suchst."
Man könnte jetzt zu mir sagen, dass ich wirklich nicht ganz richtig im Kopf bin und das wurde es auch... mehrmals. Doch gebracht hat es nie etwas. Gefangen in einer Blase der Selbstzweifel und der Unzufriedenheit, kann man sich nicht von Außen betrachten. Man schafft es nicht nach Außen zu treten und die Dinge, die man tut fernab zu betrachten. Wäre man nicht gefangen, dann würde man sehen, wie bescheuert man tatsächlich ist. Man würde sehen, wie verrückt es ist, permanent nach Etwas zu suchen, das einem die Selbstzweifel bestätigt; wie man sich vor psychischen Schmerzen windet, weil man nur eines im Kopf hat: Ich bin nicht gut genug und alle anderen wissen das.
Doch was kann der Mensch am besten? Richtig! Sich selbst belügen. All diese bösen Blicke und diese verletzenden Worte existieren nur aus einem einzigen Grund: Weil man es selbst so will. Denn jeder bekommt das, was er zu verdienen glaubt.
Wie das passieren konnte? Nun ja. Das schafft man wohl nur herauszufinden, wenn man aus seiner Blase heraustritt und sich Gedanken über sich selbst macht und nicht mehr mit den Augen der Anderen betrachtet.