Topic: Alltägliches
Früher dachte ich, das Ehrlichsein wäre eine Eigenschaft, die jeder Mensch in seinem Leben auf irgendeine Art und Weise anstrebt. Wenn ein Kind etwas kaputtgemacht hat, solle es ehrlich sein und die Wahrheit sprechen und für seinen Fehler, soweit es geht, Verantwortung übernehmen. Auf der anderen Seite wird es für das Kind schwer zu differenzieren, wenn es Tante Erna auf ihr neu erlangtes Körpervolumen anspricht, das sie durch ihre Kucheneskapaden erlangt hat und Onkel Peter auf sein eigenartiges Verhalten, weil er bei der Familienfeier mal wieder zu tief ins Schnapsglas geschaut hat, aber die Eltern ihm erklären, man spreche Erwachsene nicht auf solche (offensichtlichen) Dinge an. Schlussendlich bedeutet es also, man solle seine eigenen Fehler offenlegen, aber andere nicht auf ihre ansprechen, weil man ja seine Nase nicht in die Angelegenheiten anderer hineinsteckt.
Jetzt muss man sich selbstverständlich nicht dazu gezwungen fühlen, alles über sich preiszugeben, wenn man auf etwas Persönliches angesprochen wird. Aber ist es richtig dem Fragesteller zu sagen, er dürfe dieses nicht oder sollte man lieber selbst ehrlich sein - vor allem zu sich selbst - und sagen, man möge nicht darüber sprechen, weil es einem unangenehm ist? Moment! Das würde wiederum bedeuten, dass man sich selbst eingestehen müsste, einen Fehler oder ein offensichtliches Handicap zu haben. Aber will das irgendjemand?! Nun ja, es ist wirklich schwierig sich selbst einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben oder gar eine Charaktereigenschaft zu besitzen, die andere in irgendeiner Art und Weise anstößig finden. Doch sollte man nicht selbst stutzig werden, wenn einen Freunde oder Familie auf ein persönliches Defizit ansprechen und man sich darüber aufregt, dass sie es getan haben? Das bedeutet doch, dass man sich seines Fehlers bewusst ist, aber keine Lust hat sich damit auseinanderzusetzen oder nicht?
Ja, es ist nie leicht sich seine Schwächen einzugestehen, aber mal ganz ehrlich: Haben wir nicht alle irgendwelche Schwächen oder Probleme damit auf Süßkram zu verzichten, weil er - Verdammte Scheiße! - einfach viel zu lecker ist?
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Ehrlichkeit nicht mehr als Tugend angesehen wird, sondern als ein Laster, womit sich keiner mehr befassen mag, da es zu "anstrengend" ist, sich mit seiner eigenen Gefühlswelt zu beschäftigen.
Ja, manchmal tut es sehr weh, die Wahrheit zu hören und ja, es ist schmerzhaft, wenn man herausfindet, wie einen die engsten Freunde eigentlich sehen und dass man manchmal auch ein beschissenes Arschloch ist. Aber jeder ist in seinem Leben mal ein beschissenes Arschloch und niemand ist rund um die Uhr ein perfekter Mensch. Weiß man nicht lieber woran man ist, als sich selbst zu belügen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, obwohl man in der Tiefe seines Herzens weiß, wie elendig nervig es ist, mit einem "es könnte sein", "vielleicht" oder "ich weiß noch nicht so recht" abgefrühstückt zu werden? Manchmal könnte ich vor Wut in die Tischkante beißen, wenn ich jemanden nach seinem Gemütszustand frage, weil ich in seinem Gesicht SEHE und WEIß, dass es ihm schlecht geht und nur ein dämliches "passt schon" an den Kopf geworfen bekomme. Sag' doch einfach, wenn es dir nicht gut geht, dann kann man darüber reden. Aber über diese ernsthaften Probleme traut sich keiner zu reden, sonst wäre man ein Schwächling und nicht der knallharte Ficker, der mit seinen Atzen die Weiber klar macht und andere von oben herab behandelt, um ja keine Gefühle zulassen zu müssen. Aber wenn der Postbote mal wieder nicht in die fünfte Etage gelaufen ist, um das Paket persönlich abzugeben, dann ist das Gefluche so groß, dass man einen ganzen Abend am rotieren ist. Und ab der neunten Flasche Bier fängt man dann an schrecklich weinerlich zu werden, weil keiner einen verstehen mag und man sich so schrecklich alleine fühlt. Tja! Vielleicht hättest du im nüchternen Zustand, bei der Frage nach deiner seelischen Verfassung, dein Maul aufbekommen müssen!
Doch bei aller Ehrlichkeit darf eine Sache nicht vergessen werden: Der Ton hat schon immer die Musik gemacht.
Wenn man es schafft jemanden auf einen Fehler aufmerksam zu machen, ohne ihn dabei herabzuwürdigen, ihn ins Lächerliche zu ziehen oder ihn verunsichern zu wollen, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken, dann hat man möglicherweise einem Menschen auf seinem Lebensweg ein Stück weiter gebracht, Respekt verdient und vielleicht sogar einen neuen Freund gewonnen. Man beobachte nur einmal kleine Kinder. Sie wollen einen Erwachsenen nicht auf seine Fehler aufmerksam machen. Sie sehen gar nicht, dass z.B. dicker werden ein Fehler oder gar eine Schwäche sein könnte. Kinder sind nur neugierig und wollen verstehen, weshalb die Dinge so sind, wie sie sind. Sie müssen ehrlich sein, weil sie sonst in ihrem Leben nichts verstehen werden.
Jetzt muss man sich selbstverständlich nicht dazu gezwungen fühlen, alles über sich preiszugeben, wenn man auf etwas Persönliches angesprochen wird. Aber ist es richtig dem Fragesteller zu sagen, er dürfe dieses nicht oder sollte man lieber selbst ehrlich sein - vor allem zu sich selbst - und sagen, man möge nicht darüber sprechen, weil es einem unangenehm ist? Moment! Das würde wiederum bedeuten, dass man sich selbst eingestehen müsste, einen Fehler oder ein offensichtliches Handicap zu haben. Aber will das irgendjemand?! Nun ja, es ist wirklich schwierig sich selbst einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben oder gar eine Charaktereigenschaft zu besitzen, die andere in irgendeiner Art und Weise anstößig finden. Doch sollte man nicht selbst stutzig werden, wenn einen Freunde oder Familie auf ein persönliches Defizit ansprechen und man sich darüber aufregt, dass sie es getan haben? Das bedeutet doch, dass man sich seines Fehlers bewusst ist, aber keine Lust hat sich damit auseinanderzusetzen oder nicht?
Ja, es ist nie leicht sich seine Schwächen einzugestehen, aber mal ganz ehrlich: Haben wir nicht alle irgendwelche Schwächen oder Probleme damit auf Süßkram zu verzichten, weil er - Verdammte Scheiße! - einfach viel zu lecker ist?
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Ehrlichkeit nicht mehr als Tugend angesehen wird, sondern als ein Laster, womit sich keiner mehr befassen mag, da es zu "anstrengend" ist, sich mit seiner eigenen Gefühlswelt zu beschäftigen.
Ja, manchmal tut es sehr weh, die Wahrheit zu hören und ja, es ist schmerzhaft, wenn man herausfindet, wie einen die engsten Freunde eigentlich sehen und dass man manchmal auch ein beschissenes Arschloch ist. Aber jeder ist in seinem Leben mal ein beschissenes Arschloch und niemand ist rund um die Uhr ein perfekter Mensch. Weiß man nicht lieber woran man ist, als sich selbst zu belügen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, obwohl man in der Tiefe seines Herzens weiß, wie elendig nervig es ist, mit einem "es könnte sein", "vielleicht" oder "ich weiß noch nicht so recht" abgefrühstückt zu werden? Manchmal könnte ich vor Wut in die Tischkante beißen, wenn ich jemanden nach seinem Gemütszustand frage, weil ich in seinem Gesicht SEHE und WEIß, dass es ihm schlecht geht und nur ein dämliches "passt schon" an den Kopf geworfen bekomme. Sag' doch einfach, wenn es dir nicht gut geht, dann kann man darüber reden. Aber über diese ernsthaften Probleme traut sich keiner zu reden, sonst wäre man ein Schwächling und nicht der knallharte Ficker, der mit seinen Atzen die Weiber klar macht und andere von oben herab behandelt, um ja keine Gefühle zulassen zu müssen. Aber wenn der Postbote mal wieder nicht in die fünfte Etage gelaufen ist, um das Paket persönlich abzugeben, dann ist das Gefluche so groß, dass man einen ganzen Abend am rotieren ist. Und ab der neunten Flasche Bier fängt man dann an schrecklich weinerlich zu werden, weil keiner einen verstehen mag und man sich so schrecklich alleine fühlt. Tja! Vielleicht hättest du im nüchternen Zustand, bei der Frage nach deiner seelischen Verfassung, dein Maul aufbekommen müssen!
Doch bei aller Ehrlichkeit darf eine Sache nicht vergessen werden: Der Ton hat schon immer die Musik gemacht.
Wenn man es schafft jemanden auf einen Fehler aufmerksam zu machen, ohne ihn dabei herabzuwürdigen, ihn ins Lächerliche zu ziehen oder ihn verunsichern zu wollen, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken, dann hat man möglicherweise einem Menschen auf seinem Lebensweg ein Stück weiter gebracht, Respekt verdient und vielleicht sogar einen neuen Freund gewonnen. Man beobachte nur einmal kleine Kinder. Sie wollen einen Erwachsenen nicht auf seine Fehler aufmerksam machen. Sie sehen gar nicht, dass z.B. dicker werden ein Fehler oder gar eine Schwäche sein könnte. Kinder sind nur neugierig und wollen verstehen, weshalb die Dinge so sind, wie sie sind. Sie müssen ehrlich sein, weil sie sonst in ihrem Leben nichts verstehen werden.
funkyaxel | 27. April 15 | 0 Kommentare
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Topic: Alltägliches
"Warum tust du es nicht einfach?" ist die Frage, die mir immer wieder den Schlaf raubt, vor allem, wenn eine nahestehende Person mir diese Frage gestellt hat. "Warum ich es nicht tue? Na, weil ich nicht weiß, ob es gut genug ist." Die Blicke, die mir daraufhin zugeworfen werden, sind mehr als eindeutig zu verstehen: Du bist doch bescheuert!
Wer sich Tag ein Tag aus Gedanken darüber macht, ob die Dinge, die man tut, gut genug sind, der... ja, der hat sie nicht mehr alle. Es ist egal, ob es um's Essen geht oder darum, wie man sich anzieht; wie man seine Arbeit macht oder darum, wie viel mehr man beim Sport sich mit Situps quält: nie ist es gut genug.
Die Augen wandern hin und her, immer auf der Suche nach den Blicken der Anderen, nach diesem Blick, der einem sagt:"Du hast es nicht drauf. Du kannst tun und machen, was du willst, aber es wird niemals ausreichend sein, um die Anerkennung zu bekommen, die du so verzweifelt suchst."
Man könnte jetzt zu mir sagen, dass ich wirklich nicht ganz richtig im Kopf bin und das wurde es auch... mehrmals. Doch gebracht hat es nie etwas. Gefangen in einer Blase der Selbstzweifel und der Unzufriedenheit, kann man sich nicht von Außen betrachten. Man schafft es nicht nach Außen zu treten und die Dinge, die man tut fernab zu betrachten. Wäre man nicht gefangen, dann würde man sehen, wie bescheuert man tatsächlich ist. Man würde sehen, wie verrückt es ist, permanent nach Etwas zu suchen, das einem die Selbstzweifel bestätigt; wie man sich vor psychischen Schmerzen windet, weil man nur eines im Kopf hat: Ich bin nicht gut genug und alle anderen wissen das.
Doch was kann der Mensch am besten? Richtig! Sich selbst belügen. All diese bösen Blicke und diese verletzenden Worte existieren nur aus einem einzigen Grund: Weil man es selbst so will. Denn jeder bekommt das, was er zu verdienen glaubt.
Wie das passieren konnte? Nun ja. Das schafft man wohl nur herauszufinden, wenn man aus seiner Blase heraustritt und sich Gedanken über sich selbst macht und nicht mehr mit den Augen der Anderen betrachtet.
Wer sich Tag ein Tag aus Gedanken darüber macht, ob die Dinge, die man tut, gut genug sind, der... ja, der hat sie nicht mehr alle. Es ist egal, ob es um's Essen geht oder darum, wie man sich anzieht; wie man seine Arbeit macht oder darum, wie viel mehr man beim Sport sich mit Situps quält: nie ist es gut genug.
Die Augen wandern hin und her, immer auf der Suche nach den Blicken der Anderen, nach diesem Blick, der einem sagt:"Du hast es nicht drauf. Du kannst tun und machen, was du willst, aber es wird niemals ausreichend sein, um die Anerkennung zu bekommen, die du so verzweifelt suchst."
Man könnte jetzt zu mir sagen, dass ich wirklich nicht ganz richtig im Kopf bin und das wurde es auch... mehrmals. Doch gebracht hat es nie etwas. Gefangen in einer Blase der Selbstzweifel und der Unzufriedenheit, kann man sich nicht von Außen betrachten. Man schafft es nicht nach Außen zu treten und die Dinge, die man tut fernab zu betrachten. Wäre man nicht gefangen, dann würde man sehen, wie bescheuert man tatsächlich ist. Man würde sehen, wie verrückt es ist, permanent nach Etwas zu suchen, das einem die Selbstzweifel bestätigt; wie man sich vor psychischen Schmerzen windet, weil man nur eines im Kopf hat: Ich bin nicht gut genug und alle anderen wissen das.
Doch was kann der Mensch am besten? Richtig! Sich selbst belügen. All diese bösen Blicke und diese verletzenden Worte existieren nur aus einem einzigen Grund: Weil man es selbst so will. Denn jeder bekommt das, was er zu verdienen glaubt.
Wie das passieren konnte? Nun ja. Das schafft man wohl nur herauszufinden, wenn man aus seiner Blase heraustritt und sich Gedanken über sich selbst macht und nicht mehr mit den Augen der Anderen betrachtet.
funkyaxel | 17. April 15 | 0 Kommentare
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Topic: Alltägliches
Früher hieß es immer: Jeder Mensch ist etwas Besonderes. Aber wie besonders ist Besonders, wenn jeder etwas Besonderes ist? Keine Frage: Jeder Mensch ist etwas Besonderes, aber macht uns das zu etwas Außergewöhnlichem?
Immer mehr versucht man höher zu klettern, schneller zu sein, weiter zu kommen... Am Ende steht man auf dem "Siegertreppchen", betrachtet die Welt von weit weit oben und fragt sich, wie viel weiter weg man noch sein muss, um das Außergewöhnlichste zu sein, das der Mensch je gesehen hat.
An der Kasse stehen? Ich doch nicht. Pizza austragen? Ich bin doch kein Verlierer. Alten Menschen den Arsch abwischen? Bäh! Ich fange doch nicht ganz unten an, wenn ich eigentlich ganz oben sein will. Aber wer sagt, dass "Unten" etwas Schlechtes ist? Wer sagt, dass eine Ausbildung schlechter ist als ein Studium?
Ich kenne jemanden, der echt was auf dem Kasten hat. Der drei Sprachen spricht, ohne zu stottern und ein besonderes Gehör für Musik hat. Er hat Abitur, ein Jahr im Ausland gelebt und studiert, aber als er eine Glühbirne wechseln wollte, sind in der Wohnung alle Sicherungen durchgeknallt. Ich musste sehr sehr lachen, denn meine Wenigkeit hat kein Abitur und trotzdem kann ich eine Glühbirne wechseln. Wer ist also der Besondere von uns beiden? Am Ende sind wir es beide und irgendwie auch gar keiner, denn eine Glühbirne wechseln können viele. Und auch wenn ich keine drei Sprachen spreche, so wie er, können andere dafür acht. Irgendwie macht es keinen Sinn mehr, etwas Besonderes sein zu wollen. Es gibt ja doch immer wieder jemanden, der besser als man selbst ist.
Immer mehr versucht man höher zu klettern, schneller zu sein, weiter zu kommen... Am Ende steht man auf dem "Siegertreppchen", betrachtet die Welt von weit weit oben und fragt sich, wie viel weiter weg man noch sein muss, um das Außergewöhnlichste zu sein, das der Mensch je gesehen hat.
An der Kasse stehen? Ich doch nicht. Pizza austragen? Ich bin doch kein Verlierer. Alten Menschen den Arsch abwischen? Bäh! Ich fange doch nicht ganz unten an, wenn ich eigentlich ganz oben sein will. Aber wer sagt, dass "Unten" etwas Schlechtes ist? Wer sagt, dass eine Ausbildung schlechter ist als ein Studium?
Ich kenne jemanden, der echt was auf dem Kasten hat. Der drei Sprachen spricht, ohne zu stottern und ein besonderes Gehör für Musik hat. Er hat Abitur, ein Jahr im Ausland gelebt und studiert, aber als er eine Glühbirne wechseln wollte, sind in der Wohnung alle Sicherungen durchgeknallt. Ich musste sehr sehr lachen, denn meine Wenigkeit hat kein Abitur und trotzdem kann ich eine Glühbirne wechseln. Wer ist also der Besondere von uns beiden? Am Ende sind wir es beide und irgendwie auch gar keiner, denn eine Glühbirne wechseln können viele. Und auch wenn ich keine drei Sprachen spreche, so wie er, können andere dafür acht. Irgendwie macht es keinen Sinn mehr, etwas Besonderes sein zu wollen. Es gibt ja doch immer wieder jemanden, der besser als man selbst ist.
funkyaxel | 14. April 15 | 0 Kommentare
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